2020 war für Recruiter ein schwieriges Jahr, und die Herausforderung dauert an. Wer den künftigen Erfolg seines Recruitings sichern möchte, sollte nun dreierlei tun: umverteilen, neubewerten und anpassen! Allmählich beruhigt sich die unsichere Lage nach dem Ausbruch der Corona-Pandemie. Eine gute Zeit, die eigenen Strategien, Ziele und Anforderungen auf den Prüfstand zu stellen, um Budgets umzuverteilen und Kampagnen zu optimieren. Die gute Nachricht: Selbst wenn Ihr Unternehmen von der Pandemie betroffen ist, kann Ihr Recruiting-Programm durchaus die gewünschten Ergebnisse liefern, wenn Sie Ihr Budget nur etwas umstellen.
1. Die Strategie diversifizieren
Die Turbulenzen des Jahres 2020 erschütterten auch den Arbeitsmarkt. Die alarmierte Recruiting-Branche reagierte mit Kosteneinsparungen oder gar kom-pletten Ausgabenstopps. Glücklicherweise passen sich jetzt viele Weltregionen an die neue Normalität an und die Wirtschaft nimmt wieder Fahrt auf. Auch wenn Ihr Budget begrenzt ist: Jetzt sollten Sie sich eine gute Strategie für Ihre Recruitingausgaben überlegen und daten- und faktenbasiert Entscheidungen treffen, die zu Ihrem aktuellen und künftigen Personalbedarf passen. Stimmen Sie Ihre Sourcing-Methoden optimal ab und finden Sie passende Kandidaten für Ihr Team.
Vor der Pandemie haben Sie viel Zeit für den Aufbau und die Pflege von Partnerschaften mit Jobbörsen aufgewendet. Ihre Ausgaben für Bewerberportale komplett zu stoppen, mag Ihnen in der aktuellen Lage sinnvoll erscheinen, doch damit wäre Ihr ganzer bisheriger Aufwand zunichte gemacht. Statt eines Kostenstopps tut es auch eine Kostensenkung. Dann müssen Sie nicht wieder bei Null anfangen, wenn Ihr Budget wieder besser aussieht. Behalten Sie eines im Hinterkopf: Es braucht Zeit, bis neue Strategien oder Systeme wirken. Ihr künftiges Motto sollte also Anpassung sein, nicht Neustart.
Mit performancebasierten Strategien arbeiten
Mit einer diversifizierten Strategie für die Personalgewinnung und einer per-formancebasierten Budgetzuweisung können Sie die Auswirkungen des Jahres 2020 relativ unbeschadet überstehen. Analysieren Sie Ihre Daten und ermitteln Sie, ob eine Kombination aus allgemeinen Jobbörsen und Nischenbörsen bei bestimmten Kampagnen in Regionen mit schlechter Performance zu Verbesserungen führt. Ob Sie nun das Budget für einen Recruiting-Kanal ver-größern oder verkleinern oder eine Kampagne auf eine geeignetere Plattform verlegen, Anpassungen verschaffen Ihnen mehr Handlungsspielraum und bringen Ihnen passende Kandidaten, ohne den Kostenrahmen zu sprengen.
2. Gute Stellenanzeigen Schreiben
„Worte auf die Goldwaage legen“ – nirgendwo passt diese Wendung mehr als beim Verfassen von Stellenanzeigen. Mit Stellenanzeigen ist es wie mit Werbeanzeigen: Sind sie gut gemacht, fallen sie auf. Eine Anzeige mit treffender Stellenbezeichnung bringt Ihnen eher passende Mitarbeiter, weshalb dieser Punkt so wichtig ist und Ihr besonderes Augenmerk erfordert. Viele Jobbörsen schlagen den Suchenden die Stellenangebote algorithmengesteuert vor. Die Stellenbezeichnung sollte also sitzen, damit sich auch die passenden Kandidaten bewerben.
Eine witzige Jobbezeichnung, die Ihr Unternehmen intern verwendet, verstehen potenzielle Kandidaten, die Ihre Anzeige lesen, vielleicht gar nicht. Natürlich sollen Ihre Stellenanzeigen die Marke und Kultur Ihres Unternehmens spiegeln. Aber es muss klar aus der Stellenbezeichnung hervorgehen, wen genau Sie suchen. Eine Anzeige, mit der Sie nach einem „Marketing-Guru“ oder einem „Ninja Developer“ suchen, mag amüsant sein, ist aber zur Gewinnung passender Bewerber nicht hilfreich. Verzichten Sie bei der Stellenbezeichnung auf Firlefanz und überflüssige Hinweise. An erster Stelle steht immer der Informationsgehalt.
Um optimal passende Kandidaten zu finden, können Sie die Stellenbezeichnung durch Zusätze wie „Teilzeit“, „erfahren“ u. Ä. spezifizieren. Aktuell ist der Suchbegriff Stellenbezeichnungen optimieren „Homeoffice“ wichtig. Vorausgesetzt, für die zu besetzende Stelle kommt Homeoffice in Frage, sorgt dieses Keyword für ein besseres Ranking Ihrer Anzeige als die Angabe eines Stundenlohns.
Stellenbezeichnungen optimieren
3. Realistische Ziele setzen
Die Neubewertung und Anpassung Ihrer Ausgaben ist eine Sache. Eine weitere ist die Überprüfung Ihrer Ziele. Was ist für Sie im schwierigen Fahrwasser von 2020 besonders wichtig geworden? Mag sein, dass Sie nun aus Kostengründen auf einen möglichst niedrigen CPC-Wert achten, doch dieser Schuss kann schnell nach hinten losgehen. Die Kosten pro Klick sollten kein Ziel an sich, sondern nur eines der Elemente Ihrer Gebotsstrategie sein. Eines Ihrer Ziele könnte deshalb darin bestehen, Ihre Gebotsstrategie in Verbindung mit anderen Zielsetzungen wie CPA oder Stellenvolumen zu optimieren.
Jobbörsen analysieren für die Kampagnenoptimierung, wie hoch die Gebote in verschiedenen Branchen durchschnittlich aktuell liegen, um Kunden ein sinnvolles Gebot empfehlen zu können. Wenn Sie in unterschiedlichen Branchen Kandidaten suchen, können Sie nicht in jeder denselben CPC-Wert anstreben, auch wenn das die einfachste Lösung zu sein scheint. Sprechen Sie lieber mit Ihren Jobbörsen über Ihre Anforderungen und Ziele. So können diese Ihnen Tipps geben, anhand derer Sie kluge Entscheidungen treffen.
Die Nutzung mehrerer Kandidatenquellen und Zusammenarbeit mit verschie-denen Partnern unterstützen Sie bei der Optimierung Ihrer Kampagnen.Eine Kombination von Zielen dient demselben Zweck. Vielleicht möchten Sie besonders hochkarätige oder besonders viele Kandidaten ansprechen. Oder Sie möchten, dass Ihr Budget für den betreffenden Monat reicht. Alle drei sind wichtige Ziele, und kombiniert können sie den größten Effekt bringen.
Die meisten europäischen Unternehmen tendieren zu einer Kombination aus CPA, Volumen und maximalem Monatsbudget, in Nordamerika hingegen werden meist CPA und Volumen kombiniert. Betrachten Sie Ihre Branchen und Ihre Anforderungen, um den Strategienmix zu bestimmen, der Sie Ihren Zielen nach und nach näherbringt. Ihre Jobbörsen-Partner stehen Ihnen dabei mit Rat und Tat zur Seite.
Kampagnenziele vorab festlegen
4. Arbeitsort setzen und überprüfen
Es ist wichtig, dass der Arbeitsort für jede Stellenanzeige korrekt hinterlegt ist. Die meisten Jobbörsen bieten einen Suchalgorithmus an, der Keywords plus geografischen Standort berücksichtigt. Die relativ offenen Grenzen innerhalb Europas erleichtern die Arbeitsmobilität; Stellenanzeigen können hier durchaus einen größeren Einzugsbereich haben. Anders in Nordamerika: Hier ist die geografische Festlegung wichtiger, denn bei der Arbeitnehmerfreizügigkeit gelten striktere Regeln.
Überprüfen Sie also gemeinsam mit Ihren Jobbörsen regelmäßig das Geo-Tagging Ihrer Stellenanzeigen. So können beispielsweise Städtenamen oder Länderkürzel versehentlich falschen Weltregionen zugeordnet werden. „KA“ kann für Kalifornien oder Kanada stehen; „London“ gibt es nicht nur in Großbritannien, sondern auch in Kanada... Wenn Sie oder Ihr Jobbörsen Partner auf Anomalien im Kampagnenverlauf stoßen, kann die Ursache durchaus falsches Geo-Tagging sein, doch diese lässt sich schnell beheben.
Den Einsatzort von Stellen korrekt festlegen
Ein korrektes Geo-Tagging Ihrer Stellenanzeige ist auch deshalb wichtig, weil es sich auf Ihren CPA-Wert auswirken kann. Schalten Sie Anzeigen in einer Stadt, deren Name es anderswo auf der Welt noch einmal gibt, weisen Sie Ihre Jobbörsen ausdrücklich darauf hin, dass Sie nur Kandidatenklicks aus der betreffenden Region möchten. Klicks von Interessenten aus irrelevanten Regionen helfen Ihnen nicht weiter und treiben nur Ihre Kosten pro Bewerber in die Höhe. Das Geo-Tagging Ihrer Stellenanzeigen mag zwar nur ein kleines Detail sein, aber es kann bei Nichtbeachtung weitreichende Folgen haben. Den Jobbörsen ist die Geo-Tag-Problematik bewusst und sie unterstützen Sie bei der Fehlerbehebung, damit Ihre Anzeigen optimal performen.
5. Das budget an lokale Erfordernisse anpassen
Während Sie Ihre Strategien und Ziele der neuen Realität anpassen, sollten Sie das Thema Budgetanpassung nicht vergessen und die Spielräume nutzen, die Sie haben. Auch mit einem beschränkteren Budget lässt sich viel erreichen. Bei einem großzügigen Budget können Sie vielleicht nach dem Gießkannenprinzip agieren, doch wenn sich in bestimmten Branchen oder Regionen der Arbeitsmarkt ändert, müssen Sie bedarfsorientiert vorgehen. Selbst bei einem zentralen Ansatz lohnt es sich, regionale Trends und Anforderungen auf dem Radar zu haben. Das oberste Ziel besteht immer darin, Ihre Recruiting-Anforderungen auf jeder Ebene zu erfüllen. Aktuell ändern sich das Stellenvolumen und die Interessen der Arbeitsuchenden ständig, abhängig davon, wie gut oder schlecht ein Land oder eine Region mit der Pandemie umgeht.
Die Gastronomie beispielsweise ist von der Krise hart getroffen. Manche Weltregionen erholen sich derzeit schneller als andere. Im Lichte solcher Entwicklungen ist eine dezentrale Budgetierung nach Bedarf einfach das Sinnvollste. Ihre Jobbörsen können Ihnen sagen, in welchen Regionen das Recruiting gerade herausfordernd ist und wo Kandidaten am aktivsten Arbeit suchen. Im Kampagnen-Monitoring erkennen Sie veränderte Anforderungen für bestimmte Segmente und können Ihre Jobbörsen entsprechend anweisen. Diese wiederum können Ihnen Tipps in puncto Keyword-Optimierung oder Geo-Tagging geben, damit Ihre Stellenanzeigen die richtigen Kandidaten erreichen. Sie müssen die bedarfsgesteuerte Budgetierung oder stärkere Segmentierung Ihrer Kampagnen nicht auf ewig beibehalten.
In einem bestimmten Quartal mag es sinnvoll sein, mehr Budget auf eine ganz bestimmte Region als auf Ihre restlichen zu verwenden, wenn sich in dieser die Wirtschaft schneller erholt. Am Ende des Quartals können Sie Ihr Budget dann wieder anpassen und erneut zen-tral steuern, wenn das besser zu Ihren Anforderungen passt. Uns allen verlangt die Corona-Pandemie derzeit ein bisschen mehr Kreativität und Flexibilität als sonst ab. Letztlich werden Sie durch die Anpassung Ihrer Recruiting-Strategien mit Hilfe Ihrer Jobbörsen auch in diesen ungewissen Zeiten für eine fortgesetzt gute Performance Ihrer Kampagnen sorgen.
Im Bedarfsfall dezentral budgetieren
6. Den Fortschritt messen
Sie haben Ihre Ziele so neu gesetzt, dass sie zu den nun veränderten Anforderungen passen. Ihr Budget ist angepasst und wird bedarfsgerecht eingesetzt. Sie haben auf aussagekräftige Stellenbezeichnungen und ein korrektes Geo-Tagging geachtet und außerdem genau ermittelt, in welchen Regionen Sie aktuell mehr Budget als in anderen brauchen. Nun müssen Sie nur noch Ihre Zielvorgaben nachverfolgen und kontinuierlich überwachen, dass alle eingesetzten Elemente Wirkung zeigen und sich den Erfordernissen anpassen.
Hierfür sollten Sie Ihre ganzen HR-tools nutzen und die Performance auf Kampagnen-, Branchen- und Anzeigenebene messen. Die Dashboards der Jobbörsen sind für Ihr Kampagnenerfolgsmanagement eine hilfreiche Quelle. Sie und Ihre Jobbörsen können die Entwicklung Ihrer Kampagnen beobachten und feststellen, in welchen Branchen die Performance gut ist oder ob in einer Branche der CPA-Wert höher als üblich ist. Ihre Jobbörsen können die Ursache dafür ausfindig machen und Ihnen Lösungsvorschläge unterbreiten.
Ein weiterer Vorteil der Zusammenarbeit mit mehreren Jobbörsen: Jede hat ihre eigenen Stärken. Abgesehen davon, dass Sie auf diese Weise mehr und vielfältigeren Traffic bekommen, können Sie so Ihre Anzeigen gezielter schalten, damit sie garantiert von passenden Kandidaten gelesen werden. Stellen Sie beispielsweise fest, dass Ihre Stellenangebote in Branche X auf einem bestimmten Portal nicht gut laufen, können Sie dort Ihre Stellengesuche für Branche Y platzieren, für die dieses Portal vielleicht geeigneter ist, und Ihre X-Gesuche in ein anderes Portal stellen.
Bei der Erfolgsmessung auf Stellenebene erkennen Sie Trends und können sich diese zunutze machen. Sie können beispielsweise prüfen, wie gut seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie Stellenanzeigen laufen, in denen die Stichwörter „Homeoffice“ oder „Fernarbeit“ auftauchen, und sich Ihren eigenen Umgang mit diesem Trend überlegen.
Auch Probleme, die Sie in Ihren eigenen Kampagnen entdecken, lassen sich durch engmaschige Verfolgung und eine regelmäßige Kommunikation mit den Jobbörsen leicht beheben. Selbst wenn der Kampagnenverlauf keinerlei Wünsche offen lässt: Messung ist immer sinnvoll, denn der Tag, an dem Sie wieder neu anpassen müssen, kommt gewiss. Und dann können Sie dafür sorgen, dass alles weiter rund läuft.
Kampagnen verfolgen und den Erfolg messen
Fazit
Die Entwicklung einer schlagkräftigen Recruiting-Strategie in ungewissen Zeiten muss nicht schwierig sein und auch nicht von Ihnen alleine bewältigt werden. Ihre Jobbörsen leisten wertvolle Hilfe beim Konzipieren der richtigen Strategien und Kampagnen, mit denen Sie Ihre Ziele erreichen und Hindernisse stets umschiffen können.
Angesichts notorisch knapper Budgets ist Effizienz bei allen Aspekten Ihres Recruitings das A und O. Doch wenn es Ihnen gelingt, jeden Euro so effektiv wie möglich einzusetzen, behalten Sie auch in schwierigem Fahrwasser das Ruder in der Hand und können sich in Ruhe auf die Zukunft konzentrieren.
Umverteilen, neubewerten, anpassen – diese Formel bringt Sie weiter. Deshalb: Nehmen Sie Kontakt mit Ihren Jobbörsen auf, damit Arbeitssuchende und Arbeitgeber weltweit besser zueinander finden.
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